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Finanzlexikon: organisationsentwicklung

organisationsentwicklung

Organisationsentwicklung (OE) ist ein umfassender, die ganze Organisation umgreifender Prozess

* der auf der einen Seite eine Humanisierung der Arbeitswelt, um mehr Raum für Persönlichkeitsentfaltung und Selbstverwirklichung anstrebt
* und auf der anderen Seite eine Erhöhung der Leistungsfähigkeit einer Organisation, mehr Flexibilität, Veränderungsbereitschaft und Innovationsfähigkeit bewirkt.

OE ist eine aus dem amerikanischen übernommene Methode.

Das 3 Phasenmodell von Lewin (LEWIN, 1958) war eines der ersten Modelle, das sich systematisch mit den Veränderungsprozessen in Organisationen auseinander setzte. Das Modell beschreibt Aufgaben und Funktion der

* Phase 1: Unfreezing,
* Phase 2: Moving und
* Phase 3: Refreezing.

Interessant ist, dass Lewin in seinem Modell, schon damals in der Phase 2 auf den Lernbedarf hinwies. Schon kurz nach dem 2.Weltkrieg entwickelte sich in den Staaten der Begriff der Organisationsentwicklung (OE).

Beckhard definiert OE als "eine Bemühung, die geplant, organisationsweit und vom Management ausgelöst und koordiniert eingesetzt wird, um die Effektivität und Gesundheit der Organisation zu steigern und zwar durch geplante Interventionen in das System Organisation unter Verwendung verhaltenswissenschaftlichen Know-Hows".

OE hat sich über mehrere Ansätze zu dem entwickelt, was man seit den 1990er Jahren darunter versteht. Der erste Ansatz der aus dem MIT kommt und als der so genannte "Reedukativer Ansatz" bezeichnet wird, ging von der Annahme aus, dass die Unternehmen überbürokratisiert sind und stark hierarchische Strukturen aufweisen.

Der zweite so genannte Aktionsforschungsansatz betonte die Rolle der externen Berater und der dritte Ansatz der als "Tavistock Ansatz" bekannt ist, legt den Schwerpunkt auf Veränderungen im sozio-technischen System.
Im weiteren Verlauf integrierte OE die Ansätze der offenen Systemtheorie.
Rieckmann u.a. kritisieren in den 90er Jahren die Wirkung von OE.
Die Organisationsentwicklung hat "nur dann eine Zukunft, wenn sie strategisch, systemisch, investiv und ertragsmäßig etwas zur Lösung unternehmerischen Problemstellungen aus der Sicht der Kunden beizutragen hat." RIECKMANN; 1991. S.137)

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